Wenn der Unterbauch schmerzt: Ursachen, Diagnose & wann eine Operation notwendig ist
Ziehen, Stechen oder ein dumpfer Druck im unteren Bauchbereich – Unterleibsschmerzen können viele Ursachen haben. Manchmal harmlos, wie bei Blähungen oder während der Menstruation – manchmal aber auch ein Zeichen für eine ernsthafte Erkrankung. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Gründe hinter den Schmerzen stecken können, wie die Diagnose abläuft und wann eine Behandlung – sogar eine Operation – nötig ist.
Was versteht man unter Unterleibsschmerzen?
Unterleibsschmerzen bezeichnen Beschwerden im Bereich unterhalb des Bauchnabels. Je nach Ursache können sie akut oder chronisch, einseitig oder beidseitig, ziehend, stechend oder krampfartig sein. Auch die begleitenden Symptome wie Übelkeit, Fieber oder Blutungen liefern wichtige Hinweise auf den Ursprung der Beschwerden.
Häufige Ursachen bei Frauen
- Menstruationsbeschwerden (Dysmenorrhoe): Krampfartige Schmerzen während der Periode
- Zysten oder Myome: Gutartige Veränderungen an den Eierstöcken oder der Gebärmutter
- Endometriose: Versprengtes Gebärmuttergewebe verursacht Entzündungen und Schmerzen
- Eileiterschwangerschaft: Eine gefährliche Komplikation in der Frühschwangerschaft
- Entzündungen: Etwa der Eierstöcke oder Eileiter (Adnexitis)
Ursachen bei Männern
- Prostataentzündung (Prostatitis): Schmerzen beim Wasserlassen, Druckgefühl im Becken
- Leistenbruch: Ein Teil des Darms tritt durch die Bauchwand – operativ zu behandeln
- Hodenerkrankungen: Etwa Nebenhodenentzündung oder Hodentorsion – letzteres ist ein Notfall
Weitere mögliche Auslöser bei allen Geschlechtern
- Blinddarmentzündung: Akuter Schmerz rechts unten, oft begleitet von Fieber und Übelkeit
- Harnwegsinfekte oder Blasenentzündung: Häufiges, schmerzhaftes Wasserlassen
- Darmprobleme: Reizdarm, Divertikel oder chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
- Verwachsungen nach Operationen: Narben im Bauchraum können Schmerzen und Störungen verursachen
Wie läuft die Diagnose ab?
Je nach Symptomen erfolgt zunächst ein ausführliches Arztgespräch, danach eine körperliche Untersuchung. Oft schließen sich Ultraschall, Laborwerte und ggf. bildgebende Verfahren wie CT oder MRT an. Bei Verdacht auf gynäkologische Ursachen kann auch eine vaginale Ultraschalluntersuchung sinnvoll sein.
Wann ist eine Operation nötig?
Viele Ursachen von Unterleibsschmerzen lassen sich mit Medikamenten behandeln. In bestimmten Fällen ist jedoch ein chirurgischer Eingriff notwendig – zum Beispiel bei:
- Blinddarmentzündung
- eingeklemmtem Leistenbruch
- geplatzten Eierstockzysten
- ausgedehnter Endometriose
- Verwachsungen, die zu chronischen Beschwerden führen
Meist wird heute minimal-invasiv operiert – also über kleine Hautschnitte mittels Bauchspiegelung (Laparoskopie). Der Eingriff ist schonend, hinterlässt kaum sichtbare Narben und erlaubt eine schnelle Erholung.
Fazit
Unterleibsschmerzen sind ein häufiges, aber sehr vielseitiges Symptom. Harmlos oder harter Warnruf? Das lässt sich oft nur durch eine gezielte Untersuchung klären. Deshalb gilt: Bei anhaltenden oder starken Schmerzen lieber früher ärztlich abklären lassen – vor allem, wenn Fieber, Übelkeit, Blut im Urin oder auffälliger Ausfluss hinzukommen.
In unserer Praxis nehmen wir Ihre Beschwerden ernst und finden gemeinsam mit Ihnen heraus, was dahintersteckt – und ob eine konservative Behandlung ausreicht oder ein operativer Eingriff sinnvoll ist. Als Facharzt der Chirurgie und Spezialist für Schlüssellochchirurgie ist Priv.-Doz. Mag. Dr. Hannes Müller Experte für solche operativen Eingriffen. In Kombination mit seinem Fachwissen als Frauenarzt kann er speziell bei Frauen eine besonders genaue Diagnose & Beratung durchführen.