Proktologie: Wenn der Enddarm Beschwerden macht

Brennen, Jucken, Schmerzen oder Blutungen beim Stuhlgang – solche Beschwerden im Analbereich sind unangenehm und werden oft aus Scham lange verschwiegen. Doch viele dieser Probleme lassen sich gut behandeln – oft sogar dauerhaft. Die Proktologie ist der medizinische Fachbereich, der sich mit Erkrankungen des Enddarms, des Analkanals und des Afters befasst.

Was gehört zur Proktologie?

Die Proktologie befasst sich mit der Diagnostik und Therapie von Beschwerden im unteren Verdauungstrakt – konkret dem letzten Abschnitt des Darms. Dazu gehören unter anderem:

  • Hämorrhoiden: Vergrößerte Gefäßpolster, die bluten, jucken oder Schmerzen verursachen
  • Analfissuren: Kleine Risse in der Schleimhaut, oft sehr schmerzhaft
  • Analfisteln: Entzündliche Gänge zwischen dem After und der Haut
  • Analabszesse: Eitrige Entzündungen im Bereich des Afters
  • Stuhlinkontinenz: Ungewollter Abgang von Stuhl oder Winden
  • Aftervorfall (Analprolaps)
  • Frühstadien von Darmkrebs im Enddarmbereich

Wie läuft eine proktologische Untersuchung ab?

Nach einem vertrauensvollen Gespräch über die Beschwerden folgt die körperliche Untersuchung. Diese ist meist schmerzfrei und dauert nur wenige Minuten. Je nach Befund kommen folgende Methoden zum Einsatz:

  • Inspektion und Tastuntersuchung
  • Proktoskopie: Spiegelung des Analkanals
  • Rektoskopie: Spiegelung des Enddarms
  • Ultraschalluntersuchungen (Endosonografie)

Viele Patientinnen und Patienten sind überrascht, wie unkompliziert und diskret die Untersuchung abläuft.

Was hilft bei proktologischen Beschwerden?

Je nach Diagnose stehen unterschiedliche Behandlungen zur Verfügung:

  • Salben, Zäpfchen oder Sitzbäder bei Hämorrhoiden oder Fissuren
  • Ernährungsberatung zur Stuhlregulierung
  • Medikamentöse Therapie bei Entzündungen

Wann ist eine Operation notwendig?

In vielen Fällen reicht eine konservative Behandlung aus. Manchmal ist jedoch ein chirurgischer Eingriff erforderlich – etwa bei:

  • größeren Hämorrhoiden (z. B. Verödung, Gummibandligatur, operative Entfernung)
  • chronischen Analfisteln oder wiederkehrenden Abszessen
  • komplizierten Analfissuren
  • Aftervorfällen

Die Eingriffe erfolgen häufig ambulant und minimal-invasiv. Ziel ist immer: schnelle Besserung und langfristige Beschwerdefreiheit.

Fazit

Proktologische Beschwerden sind häufiger, als viele denken – und lassen sich in den meisten Fällen gut behandeln. Je früher Sie sich untersuchen lassen, desto schneller kann eine passende Therapie beginnen. Und das Beste: Viele Probleme sind dauerhaft heilbar.

Wir nehmen Ihre Beschwerden ernst – vertrauensvoll, diskret und mit dem nötigen medizinischen Fachwissen. Als Facharzt für Chirurgie und Gynäkologie ist Priv.-Doz. Mag. Dr. Hannes Müller besonders qualifiziert zur Diagnose & Behandlung im Bereich Proktologie.