Wenn der Magen Ärger macht: Was bei einer Magenspiegelung passiert
Übelkeit, Sodbrennen, Magenschmerzen oder Probleme beim Schlucken – viele Beschwerden im Oberbauch führen früher oder später zu einer Magenspiegelung. Der Fachbegriff dafür lautet Gastroskopie. Doch was passiert dabei eigentlich genau? Und wann ist so eine Untersuchung wirklich nötig?
In diesem Beitrag erfahren Sie, warum eine Magenspiegelung durchgeführt wird, wie sie abläuft und was Sie vorab beachten sollten.
Wozu braucht man eine Magenspiegelung überhaupt?
Die Magenspiegelung ist eine der wichtigsten Untersuchungen, wenn es um den oberen Verdauungstrakt geht – also Speiseröhre, Magen und den ersten Teil des Dünndarms (Zwölffingerdarm). Sie hilft, Ursachen für Beschwerden wie:
- anhaltende Übelkeit oder Völlegefühl
- chronisches Sodbrennen
- unklare Oberbauchschmerzen
- wiederholtes Erbrechen
- Blut im Stuhl oder schwarzer Stuhlgang (Hinweis auf Blutung)
zu finden. Auch bei Verdacht auf Magengeschwüre, Entzündungen oder Tumoren liefert sie wichtige Informationen.
Wie läuft die Untersuchung ab?
Keine Sorge: Eine Magenspiegelung ist zwar unangenehm, aber meist schmerzfrei und dauert nur wenige Minuten. Vor der Untersuchung wird der Rachen mit einem Spray betäubt. Viele Patientinnen und Patienten entscheiden sich zusätzlich für eine kurze Sedierung („Schlafspritze“), um die Prozedur entspannter zu erleben.
Dann führt die Ärztin oder der Arzt ein dünnes, flexibles Endoskop – das ist ein Schlauch mit Kamera – durch den Mund in den Magen ein. Die Bilder werden in Echtzeit auf einen Monitor übertragen. So kann die Schleimhaut genau beurteilt und – falls nötig – Gewebeproben entnommen werden.
Was muss ich vorher beachten?
Wichtig: Vor der Magenspiegelung sollte man mindestens sechs Stunden nichts essen und zwei Stunden nichts trinken – der Magen muss leer sein. Wer regelmäßig Medikamente einnimmt, sollte vorher mit der Ärztin oder dem Arzt sprechen. Besonders blutverdünnende Mittel müssen unter Umständen pausiert werden.
Und wenn etwas entdeckt wird?
Kleinere Veränderungen – etwa Polypen – lassen sich meist direkt während der Spiegelung entfernen. Bei einer akuten Entzündung oder einem Geschwür wird häufig zunächst mit Medikamenten behandelt.
In manchen Fällen, etwa bei starken Blutungen oder einem Magendurchbruch, reicht eine rein medikamentöse Therapie aber nicht aus – dann kann ein chirurgischer Eingriff nötig werden. Hier wird entweder minimal-invasiv oder offen operiert, je nach Schweregrad und Lage der Veränderung.
Fazit
Eine Magenspiegelung ist ein wichtiger Baustein in der Diagnostik von Magenbeschwerden – und oft der schnellste Weg zur Klarheit. Wer häufig unter Sodbrennen, Schmerzen oder Übelkeit leidet, sollte die Ursache ärztlich abklären lassen. Der Eingriff selbst ist gut verträglich und kann im Ernstfall sogar Leben retten – vor allem dann, wenn frühe Anzeichen für ernste Erkrankungen rechtzeitig erkannt werden.
Als Facharzt für Chirurgie kann Priv.-Doz. Mag. Dr. Hannes Müller sowohl eine Magenspiegelung als auch nötige Operationen im Magenbereich durchführen. Nehmen Sie einfach Kontakt mit uns auf oder vereinbaren Sie direkt einen Termin!