Gallenkolik erkennen und behandeln – Ursachen, Symptome & Therapie

Plötzliche, krampfartige Schmerzen im rechten Oberbauch, die in den Rücken oder die rechte Schulter ausstrahlen? Das klingt ganz nach einer Gallenkolik – einem schmerzhaften Warnsignal des Körpers, das oft durch Gallensteine ausgelöst wird. Was genau dahintersteckt, wie die Kolik behandelt wird und wann eine Operation notwendig ist, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Was ist eine Gallenkolik?

Eine Gallenkolik entsteht, wenn ein Gallenstein den Ausgang der Gallenblase oder den Gallengang blockiert. Die Gallenflüssigkeit staut sich, die Gallenblase versucht gegen den Widerstand anzupumpen – das führt zu heftigen, wellenartig auftretenden Schmerzen, meist nach fettigem Essen. Diese Schmerzen können mehrere Minuten bis Stunden andauern und kommen typischerweise in Schüben.

Typische Symptome

  • Plötzlicher, starker Schmerz im rechten Oberbauch
  • Ausstrahlung in den Rücken oder die rechte Schulter
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Blähungen, Druckgefühl
  • Manchmal leichtes Fieber

Eine Gallenkolik tritt häufig abends oder nachts auf und kann von mehreren Stunden völliger Schmerzfreiheit unterbrochen sein – bis der nächste Schub beginnt.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Die Anamnese liefert erste Hinweise – vor allem, wenn die Schmerzen nach dem Essen auftreten und wieder verschwinden. Bei der körperlichen Untersuchung zeigt sich häufig ein Druckschmerz unter dem rechten Rippenbogen. Ein Ultraschall kann Gallensteine sichtbar machen, Blutwerte geben Hinweise auf eine Entzündung oder einen gestörten Gallefluss.

Was hilft im akuten Fall?

Während einer Gallenkolik helfen:

  • Schmerzmittel und krampflösende Medikamente
  • Wärmeanwendungen auf den Bauch
  • Ruhe und Entlastung

Wichtig: Bei anhaltenden oder sehr starken Schmerzen sowie Fieber oder Gelbsucht sollte man sofort eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen – es könnte eine Gallenblasenentzündung oder ein Gallengangsverschluss vorliegen, die rasch behandelt werden müssen.

Wie geht es nach der Kolik weiter?

Wer einmal eine Gallenkolik hatte, hat meist auch Gallensteine – und damit ein hohes Risiko für erneute Koliken oder Komplikationen. Deshalb wird in der Regel zur chirurgischen Entfernung der Gallenblase geraten. Der Eingriff erfolgt heute fast immer minimal-invasiv (Schlüssellochtechnik) und ist gut verträglich.

Ohne Gallenblase kann man problemlos leben – die Verdauung passt sich in der Regel schnell an. Die Beschwerden sind nach der Operation meist dauerhaft verschwunden.

Fazit

Eine Gallenkolik ist äußerst schmerzhaft – aber auch ein wichtiges Warnzeichen. Sie zeigt an, dass im Gallensystem etwas nicht stimmt. Wer wiederholt Koliken hat oder unter Gallensteinen leidet, sollte frühzeitig mit einem Arzt oder einer Ärztin über eine operative Entfernung der Gallenblase sprechen. So lassen sich weitere Beschwerden und gefährliche Komplikationen vermeiden.

Wenn Sie typische Symptome bei sich beobachten oder Fragen zur Behandlung haben, sind wir gerne für Sie da – Priv.-Doz. Mag. Dr. Hannes Müller ist in der Chirurgie auf den Fachbereich Schlüssellochchirurgie spezialisiert und klärt mit Ihnen ab, ob eine Operation sinnvoll und notwendig ist.