Darmspiegelung (Koloskopie): Ablauf, Vorbereitung & warum sie so wichtig ist
Die Darmspiegelung – medizinisch Koloskopie – ist eine der wichtigsten Vorsorgeuntersuchungen zur Früherkennung von Darmkrebs. Viele Menschen haben zunächst Respekt vor dem Eingriff – dabei ist er in der Regel unkompliziert, gut verträglich und kann Leben retten. In diesem Beitrag erfahren Sie, wann eine Darmspiegelung sinnvoll ist, wie sie abläuft und was Sie dabei erwartet.
Warum eine Darmspiegelung?
Der häufigste Grund für eine Koloskopie ist die Früherkennung von Darmkrebs. Dabei können schon Vorstufen wie Polypen entdeckt und entfernt werden – bevor sie bösartig werden. Weitere Gründe sind:
- unregelmäßiger oder blutiger Stuhlgang
- anhaltende Durchfälle oder Verstopfung
- ungeklärte Bauchschmerzen
- Familiäre Vorbelastung mit Darmkrebs
Wie läuft eine Darmspiegelung ab?
Vor der Untersuchung wird auf Wunsch ein Beruhigungs- oder Schlafmittel verabreicht. Dann führt der Arzt oder die Ärztin ein flexibles Endoskop – ein dünner Schlauch mit Kamera – über den After in den Dickdarm ein. Die Schleimhaut wird auf dem Bildschirm dargestellt und sorgfältig untersucht.
Während der Koloskopie können Polypen direkt entfernt oder Gewebeproben (Biopsien) entnommen werden. Die Untersuchung dauert meist 20–30 Minuten. Danach kann man sich kurz ausruhen und wird in der Regel am selben Tag wieder entlassen.
Die Vorbereitung: Das A und O der Untersuchung
Damit die Darmschleimhaut gut sichtbar ist, muss der Darm vorher vollständig entleert sein. Dazu erhalten Sie:
- genaue Anweisungen zur Ernährung in den Tagen davor
- abführende Lösungen für den Vortag (z. B. PEG-Lösungen)
- Hinweise zu Medikamenten (z. B. bei Blutverdünnern)
Auch wenn die Vorbereitung etwas unangenehm sein kann – sie ist entscheidend für eine aussagekräftige Untersuchung.
Gibt es Risiken?
Die Koloskopie gilt als sehr sicher. In seltenen Fällen kann es zu:
- leichten Blutungen (z. B. nach Polypenentfernung)
- Reizungen oder Blähungen durch die Luft im Darm
- Verletzungen der Darmwand (sehr selten)
Wenn nach der Untersuchung stärkere Schmerzen, Fieber oder Blut im Stuhl auftreten, sollte man umgehend eine Ärztin oder einen Arzt kontaktieren.
Wann ist eine Operation notwendig?
Werden im Rahmen der Koloskopie größere Polypen, Tumoren oder entzündliche Veränderungen entdeckt, kann eine chirurgische Weiterbehandlung notwendig werden – etwa bei:
- Darmkrebsverdacht
- ausgedehnten Polypen
- chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen mit Komplikationen
In diesen Fällen besprechen wir gemeinsam mit Ihnen die nächsten Schritte – oft ist ein minimal-invasiver Eingriff möglich.
Fazit
Die Darmspiegelung ist ein wertvolles Instrument der Vorsorge und Diagnose. Wer rechtzeitig zur Untersuchung geht, kann ernsthafte Erkrankungen verhindern – oder im Frühstadium erkennen und behandeln lassen. Auch wenn der Gedanke an die Untersuchung unangenehm ist: Die Vorteile überwiegen klar. Und wir sorgen dafür, dass Sie sich dabei gut betreut fühlen.
Sie möchten mehr erfahren oder einen Termin vereinbaren? Als Facharzt für Chirurgie kann Priv.-Doz. Mag. Dr. Hannes Müller sowohl eine Darmspiegelung als auch nötige Operationen im Darmbereich durchführen. Sprechen Sie uns an – wir beraten Sie gerne persönlich.