Blinddarmentfernung (Appendektomie): Wann operiert wird – und wie

Plötzliche Bauchschmerzen, meist im rechten Unterbauch, dazu Übelkeit und Fieber – das sind klassische Anzeichen für eine Blinddarmentzündung (medizinisch: Appendizitis). In den meisten Fällen ist eine Operation notwendig, um Komplikationen zu verhindern. Die Entfernung des entzündeten Wurmfortsatzes wird als Appendektomie bezeichnet – und ist einer der häufigsten chirurgischen Eingriffe weltweit.

Was ist der Wurmfortsatz – und warum entzündet er sich?

Der Wurmfortsatz (Appendix vermiformis) ist ein kleiner, fingerförmiger Ausläufer des Blinddarms. Seine Funktion ist nicht lebenswichtig – daher kann er bei Entzündung problemlos entfernt werden.

Eine Appendizitis entsteht meist, wenn der Wurmfortsatz durch Stuhlreste oder Lymphgewebe verstopft wird. Bakterien können sich ungehindert vermehren – es kommt zur Entzündung, die sich unbehandelt bis zum Durchbruch (Perforation) ausweiten kann.

Typische Symptome einer Blinddarmentzündung

  • plötzliche, meist rechtsseitige Unterbauchschmerzen
  • Beginn oft um den Bauchnabel herum
  • Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen
  • leichtes Fieber
  • Schmerzen bei Druck oder Bewegung (z. B. Hüpfen oder Laufen)

Gerade bei Kindern, älteren Menschen und Schwangeren kann die Symptomatik abweichen – hier ist besondere ärztliche Aufmerksamkeit gefragt.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Der Arzt oder die Ärztin tastet den Bauch ab und prüft typische Druckpunkte. Ein Ultraschall oder eine Blutuntersuchung helfen, die Entzündung zu erkennen. In unklaren Fällen kann auch eine CT-Untersuchung nötig sein.

Wie läuft die Operation ab?

Die Appendektomie kann auf zwei Arten durchgeführt werden:

1. Minimal-invasiv (laparoskopisch)

Über drei kleine Schnitte werden eine Kamera und feine Instrumente eingeführt. Der entzündete Wurmfortsatz wird entfernt, der Bauchraum kontrolliert und gereinigt. Diese Methode ist besonders schonend, hinterlässt kaum Narben und ermöglicht eine schnellere Heilung.

2. Offene Operation

Über einen kleinen Schnitt im rechten Unterbauch wird der Blinddarm direkt freigelegt und entfernt. Diese Methode wird vor allem bei Komplikationen oder fortgeschrittener Entzündung gewählt.

Wie geht es nach der Operation weiter?

Nach einer unkomplizierten OP ist oft schon am nächsten Tag leichte Bewegung möglich. Die meisten Patient:innen können nach wenigen Tagen wieder nach Hause. Sportliche Aktivitäten oder schweres Heben sollten für einige Wochen vermieden werden.

Bei fortgeschrittener Entzündung, Eiteransammlungen oder Durchbruch kann der Aufenthalt verlängert sein und eine Antibiotikatherapie notwendig werden.

Fazit

Die Appendektomie ist ein sicherer und bewährter Eingriff, der in den meisten Fällen unkompliziert verläuft. Wichtig ist, bei Verdacht auf eine Blinddarmentzündung nicht zu zögern – je früher operiert wird, desto geringer das Risiko für Komplikationen. In unserer Praxis beraten wir Sie gerne, ob eine minimal-invasive Operation für Sie infrage kommt – schnell, sicher und schonend. Als Facharzt für Chirurgie mit Spezialisierung auf minimal-invasive Operationen steht Ihnen Priv.-Doz. Mag. Dr. Hannes Müller bei der Diagnose & Behandlung mit seinem Fachwissen zur Verfügung.